Syrischer Flüchtling absolvierte Schulpraktikum bei der BOHLENDER GmbH

Sichtlich Spaß hatte Moutasim bei einfachen Werkstücken, die er unter Anleitung von Ausbildungsleiter Uwe Hossfeld (links) anfertigte. Geschäftsführer Volker Bohlender ließ es sich natürlich nicht nehmen, ab und zu nach den Fortschritten Moutasims zu schauen.

Grünsfeld. Im Rahmen eines Schulpraktikums der VABO-Klasse der Kaufmännischen Berufsschule Bad Mergentheim hat die BOHLENDER GmbH für zwei Wochen einen syrischen Flüchtling im Unternehmen.

Moutasim Al Dassoqi ist am 31. Dezember 2015 als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling nach seiner Flucht über Griechenland und die Türkei in Deutschland angekommen. Seine Heimat ist Damaskus in Syrien, wo seine Familie nach wie vor lebt. Derzeit wohnt Moutasim in Tauberbischofsheim im „Fit for Life – Haus“ zusammen mit anderen minderjährigen Flüchtlingen, die unbegleitet nach Deutschland gekommen sind.

Der Kontakt zwischen der BOHLENDER GmbH und Moutasim wurde durch den Vorsitzenden des Lions Clubs Tauberbischofsheim – Herr Reinhard Frank – geknüpft. Der Lions Club setzt sich dafür ein, dass hier lebende Asylanten möglichst schnell in den Alltag in Deutschland integriert werden. Als Lions-Club-Mitglied und Unternehmer ist es Volker Bohlender ebenfalls wichtig, hierbei schnell aktiv zu werden: „Die geflüchteten Menschen sind zu uns gekommen, um Schutz vor den Gefahren in Ihrer Heimat zu erhalten und Deutschland hat Ihnen den Schutz geboten. Demzufolge ist es wichtig, die Flüchtlinge so früh wie möglich in unsere Gesellschaft und unseren Alltag zu integrieren, auch wenn der Aufenthaltsstatus noch nicht geklärt ist. Für Unternehmer, die etwas dazu beitragen wollen, ist es schwer, den ganzen bürokratischen Ablauf abzuwarten und dann erst mit der Integration zu beginnen!“ so Volker Bohlender zum Thema Asylpolitik in Deutschland.

Die BOHLENDER GmbH hat im Vorfeld einige Vorbereitungen für dieses „besondere“ Praktikum getroffen, wie zum Beispiel einen ehemaligen Ferienjobber engagiert, der die Muttersprache des Praktikanten spricht und ihm am ersten Tag eine wichtige Sicherheitsunterweisung für das Arbeiten im Unternehmen gegeben hat. Die ersten vier Tage wurde Moutasim im Lager eingesetzt, wo Lagerleiter Eugen Hellinger Moutasim eine entsprechende Einweisung gab. Herr Hellinger war sichtlich überrascht über das sehr gute Sprachverständnis des Praktikanten und seine Auffassungsgabe. „Lediglich bestimmte Fachbegriffe musste ich Moutasim genauer erklären, ansonsten hat er ohne Probleme alles verstanden und entsprechend umgesetzt.“

Zunächst baute Moutasim in Partnerarbeit mit zwei Lager-Mitarbeitern neue Regale auf, um die Lagerkapazität zu erweitern. Nach einer generellen Einweisung in den Arbeitsablauf und die Organisation des Lagers konnte Moutasim aus den Lagerfächern bestellte Waren entnehmen und individuell für den Versand verpacken. Das Ganze wurde zum Schluss noch kurz von einem Lagermitarbeiter kontrolliert und dann für den Versand freigegeben. Durch sein hohes Engagement und seine schnelle Lernfähigkeit konnte Moutasim bereits nach zwei Tagen auch komplexere Aufgaben übernehmen, wie zum Beispiel Produktionsartikel in die entsprechenden Lagerplätze einsortieren, Rohmaterialien für die zerspanende Fertigung an die Arbeitsplätze bringen und vorgefertigte Einzelteile den zuständigen Montagemitarbeitern übergeben. Hierdurch lernte Moutasim auch viele Produktionsmitarbeiter kennen und konnte seine Sprachkenntnisse anwenden. „Die Akzeptanz unter den Mitarbeitern, die Moutasim als nette Bereicherung im Arbeitsalltag gesehen haben, war sehr gut und es gab keinerlei kulturelle Probleme“ so das Fazit von Eugen Hellinger

Zunächst baute Moutasim in Partnerarbeit mit zwei Lager-Mitarbeitern neue Regale auf, um die Lagerkapazität zu erweitern. Nach einer generellen Einweisung in den Arbeitsablauf und die Organisation des Lagers konnte Moutasim aus den Lagerfächern bestellte Waren entnehmen und individuell für den Versand verpacken. Das Ganze wurde zum Schluss noch kurz von einem Lagermitarbeiter kontrolliert und dann für den Versand freigegeben. Durch sein hohes Engagement und seine schnelle Lernfähigkeit konnte Moutasim bereits nach zwei Tagen auch komplexere Aufgaben übernehmen, wie zum Beispiel Produktionsartikel in die entsprechenden Lagerplätze einsortieren, Rohmaterialien für die zerspanende Fertigung an die Arbeitsplätze bringen und vorgefertigte Einzelteile den zuständigen Montagemitarbeitern übergeben. Hierdurch lernte Moutasim auch viele Produktionsmitarbeiter kennen und konnte seine Sprachkenntnisse anwenden. „Die Akzeptanz unter den Mitarbeitern, die Moutasim als nette Bereicherung im Arbeitsalltag gesehen haben, war sehr gut und es gab keinerlei kulturelle Probleme“ so das Fazit von Eugen Hellinger

Nach seinen Erfahrungen im Lager erhielt Moutasim einen Einblick in die Produktion von Profi-Laborbedarf aus Hochleistungskunststoffen durch numerisch gesteuerte Werkzeugmaschinen. Hier konnte er bei der Produktion eines Grundkörpers für ein Dreiwege-Ventil zusehen, wie das Werkzeug eingemessen wird, das entsprechende Programm funktioniert und den kompletten Fertigungsablauf verfolgen. An einer CNC-Fertigungsinsel sah Moutasim beim Drehen von größeren Mengen an Verschlussstopfen zu und führte unter Anleitung einfache Entgrat-Tätigkeiten durch. Im Anschluss verpackte er die fertigen Teile in PE-Beutel.

In der zweiten Woche seines Praktikums war Moutasim an der Ausbildungsinsel damit beschäftigt, einen Briefbeschwerer in Form eines Würfels mit Sockel aus Aluminium herzustellen. Hierbei galt es, zwei Parallelseiten unter Anleitung an einer Maschine zu drehen und im Anschluss per Hand noch entsprechende Optimierungsarbeiten durchzuführen. Moutasim konnte dabei seine handwerklichen Fähigkeiten intensiv austesten. „Der Umgang mit metallischen Stoffen scheint Moutasim Spaß zu machen, er hat hierfür ein gewisses Händchen;“ so Ausbildungsleiter Uwe Hossfeld. In den Würfel bohrte Moutasim dann noch auf allen sechs Seiten die entsprechenden Augenzahlen und montierte ihn auf den vorgesehenen Sockel. Den fertigen selbst hergestellten Briefbeschwerer durfte Moutasim am Ende seines Praktikums als Erinnerung an sein Schulpraktikum mitnehmen.

Um an seinen Praktikumsplatz nach Grünsfeld zu kommen, fuhr Moutasim mit dem Zug von Tauberbischofsheim nach Lauda, dort musste er umsteigen und mit einem anderen Zug nach Grünsfeld fahren, wo er am Bahnhof von einem BOHLENDER-Mitarbeiter in die Firma mitgenommen wurde. Neben seinem Vollzeit-Praktikum besuchte Moutasim zweimal wöchentlich abends noch den Sprachunterricht. Gefragt, wie ihm das Praktikum bei BOHLENDER gefallen hat, äußerte er sich durchweg positiv, betonte aber im gleichen Atemzug, dass das Arbeiten in Deutschland sehr intensiv ist und er abends ganz schön müde war. Ihm haben alle Arbeiten, die er in den zwei Wochen ausprobieren konnte, gefallen und Spaß gemacht („Feilen möchte ich aber nicht den ganzen Tag, das hat an meinen Händen Blasen hinterlassen“ – so Moutasim). Er fand die Mitarbeiter sehr nett und konnte sich in den Pausen auch über den Arbeitsalltag hinaus mit einigen austauschen und dabei seine Deutsch-Sprachkenntnisse anwenden und vertiefen.

Auch Volker Bohlender zog am Ende des Praktikums ein positives Fazit: „Nach dieser beidseitig positiven Erfahrung des Praktikums kann ich mir durchaus vorstellen, weiteren jungen unbegleiteten Flüchtlingen durch solche Aktionen Einblick in deutsche Unternehmen zu geben, und sie hierbei in ihrer Findungsphase zu unterstützen“. Die BOHLENDER GmbH scheint diesbezüglich auf dem richtigen Weg zu sein, fragte Moutasim am Ende des Praktikums direkt nach einem Ferienjob bei BOHLENDER, um seine ersten Eindrücke vom Arbeitsalltag in Deutschland erweitern zu können. Wenn die behördlichen Hürden diesbezüglich überwunden sind, ist dies für den Unternehmer durchaus vorstellbar.